Fotos: gezett.de
von Svenja Macht
Tag : schueler
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von Svenja Macht
Foto: (c) gezett.de
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Mein Live-Blog aus dem Nexus, hier nachzulesen:
intro / erste eindrücke / zweite eindrücke. / dritte eindrücke.. / vierte eindrücke… / outro
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Ich kann nicht verhindern, und das auch ganz und unbeschönigt aus Nostalgie, die Schüler, die an dem Projekt „¿Comment! Lesen ist Schreiben ist Lesen“ beteiligt sind, sich beteiligen, ein wenig bis vielleicht sehr zu beneiden, erinnerten ich und die Lesungsvorbereitungen mich gestern kurz vor Beginn der Veranstaltung doch daran, wie es für mich war in dem Alter, außerhalb der üblichen Lehrstoffe mit dem kreativeren Umgang mit Literatur in Berührung zu kommen, was alles noch neu und nicht gewusst und nie bedacht war, also der Grad an verändernder Bereicherung, wenn man nur etwas an Literatur interessiert ist. Ob die Schüler, die gestern da waren, in einem Jahrzehnt ähnlich über dieses Projekt und den gestrigen Abend urteilen, mir unmöglich, dies zu prophezeien.
Der vordere Raum der Lettrétage war, als sie anfingen, voll, meist junge Gesichter, die übliche Anordnung der Sitzreihen vs. Lesebühne dabei aufgebrochen, die an der Performance Beteiligten in der Mitte, Laptops, bereites Wasser in Flaschen auf den Tischen, zwei Beamer, die an jeweilige Wände vor allem Ad-hoc-Texte und, unter anderem, Suchen im Internet projizierten, wir Publikum drumrum. Bilder vom Abend werden das bestätigen. Soviel dazu.
Es ist schwer, aufmerksam einer Lesung zu folgen und gleichzeitig mitzuschreiben, dies per Blog dann ins Netz zu stellen, um dann weiterzuschreiben und doch irgendwie aufzupassen, besonders, wenn die Lesung selbst darauf angelegt ist, die Aufmerksamkeit zu teilen, das Augen- wie Ohrenmerk zu streuen, den Zuhörer und Mitleser mal hierhin, mal dorthin zu lenken, ohne Prioritäten festzulegen. So lasen der Autor und Andere Auszüge aus dem Roman, mit besonderem Fokus auf Nexus, dem Mörder dieses Krimis, bei welchem der Täter für alle von Anfang an feststeht, während Gerhild Steinbuch und Thomas Köck auf ihren Laptops schrieben, meist eine Art Dialog, was dann per Beamer an Wänden jeweils mitzulesen war, mal spontan, mal überlegt, gelegentlich amüsant, als Reaktion auf das Gelesene, auch die Musik zwischendurch, auf das Publikum und seine Reaktion auf das Gehörte, das Geschriebene, in ihren Stream ständige Feeds zurück an die Sender, sie selbst, das Publikum etc. Lesungen ist grundsätzlich schwierig zu folgen, so meine Erfahrung, weil mal des öfteren an einem Gedanken, an einer Formulierung hängen bleibt; hier wurde es, und das meine ich nicht negativ, manchmal verunmöglicht. Ich bin mir nicht sicher, ob dadurch das Gesamte in den Vordergrund rückt, oder das einzelne Element, dem man grade folgen kann, vielleicht auch das Verhältnis des Ganzen zum Einzelnen. So wird aber, und das steht für mich fest, die Erfahrung individueller als sonst, weil man nicht gemeinsam nur einer Sache folgt.
Eine ambientige Musikperformance von Nadine Finsterbusch, die in etwa das letzte Drittel oder Viertel der Lesung bildete, leitete dann, auch durch ihren Kontrast zum Vorhergehenden, in den Rest des Abend über.
Der Roman als Versuchsanordnung, der Mord an drei Menschen durch den Nachtwächter Nexus als Bunsenbrenner, der die nötige Aktivierungsenergie an die Gesellschaft abgibt, um die Handlung und somit Veränderung und mögliche Reflektion auszulösen. Dies nahm ich mit, und finde es durchaus interessant. Was mich aber störte, mir zumindest die Sache etwas madig machte, ist (unter Vorbehalt, da ich den Roman nicht gelesen habe, nur von dem, was der Abend bot, ausgehen), was Vincent Message während der Gesprächsrunde nach der Lesung auf die Frage, welchen Stellenwert die Ursachen für diese Tat im Roman hätten, antwortete. Und zwar, dass am Ende dieses recht dicken Romans die Ursachen durchaus geklärt würden, die Suche nach ihnen im Verlauf der Geschichte wichtig seien, was, so vermute ich, dem Genre des Krimis gemäß erscheinen muss. Nexus ist aber wahnsinnig, oder wird für wahnsinnig gehalten, und doch zu lebenslänglicher Haft verurteilt, der Mord selbst, wie er einem begegnet, auch eine Wahnsinnstat, ganz in der Tradition anderer Erzählungen in der französischen Literatur, wie der Autor ausführte, Geschichten, in denen ein Mensch, der mit einer Waffe auf der Straße spontan Leute umbringt oder umbringen möchte. Der Schrecken des Ganzen, so scheint mir, rührt auch daher, dass so ein Akt keine Ursachen hat, zumindest keine, die der Tat je angemessen gewichtig sein können, der Wahnsinn als dauerhaftes Unverständnis in den Außenstehenden. Eine Auflösung, die kommt mir wie der Bannveruch dieses am Ende doch nachvollziehbaren Schreckens vor, und somit, in so einer Versuchsanordnung, seiner Negierung gleich, da, wenn man nur die Ursachen kennt, sie beseitigt, die Tat beim nächsten Mal verhindert werden kann, alles gut wird.
von Richard Duraj
Foto: (c) gezett.de
ist nexus nicht ein roman von henry miller? ein roman? ich verbinde mit frankreich henry miller. oder andersrum. spielt nexus in frankreich? passt das? zumindest dieser nexus tut es. es wird fühliger, zeit für introspektive, für erklärungen, beobachtetes, kluge gedankengänge, denen vielleicht viele folgen. ich verbinde mit nexus star trek. die borg, diese kalten, persönlichkeitsfreien cyborgs. nexus, das ist deren zentrale, glaube ich. passt das? das ich und die anderen, erzählt, was passiert, da etwas passiert, weil er erschoss. was alles so per google an nexus zu finden ist. interessiert nicht. höre denis gerne zu. höre vincent gerne zu. die zuschauer/-hörer sehen wie menschen auf lesungen aus. immer die forderung nach was anderem als wasserglaslesung. ändert mal die modi und moden des publikums. guter sprachenmix
von Richard Duraj
von Simone Kornappel
Liebe Lehrerinnen und Lehrer, liebe Schülerinnen und Schüler!
Es ist soweit!!!!
Aus der digitalen Welt geht’s zurück in die analoge: In vier multimedialen Performances werden zusammen mit den Autorentexten auch viele von den Texten, Bildern, Filmen des Blogs inszeniert.
Jeweils zuvor findet das etwa einstündige Treffen zwischen dem Autor und den teilnehmenden Gruppen statt! Wir treffen uns jeweils um 15.00 Uhr in der Gneisenaustraße.
Die Autoren und das Team der Lettrétage sind gespannt auf euch!
Termine:
Ross Sutherland: 18.11.: Gespräch: 15.00 Uhr, Performance: 19.00 Uhr.
Vincent Message: 20.11.: Gespräch: 15.00 Uhr, Performance: 19.00 Uhr
Fiston Mwanza Mujila: 25.11.: Gespräch: 15.00 Uhr, Performance: 19.00 Uhr
Christian Prigent: 27.11.: Gespräch: 15.00 Uhr, Performance: 19.00 Uhr
(Zum Ansehen bitte anklicken)
von Christian Gröschel
Die Grundidee des Literaturprojekts „Comment“ ist ungewöhnlich und zugleich herausfordernd: Zwölf Berliner Schülergruppen und zehn professionelle Leserinnen und Leser – darunter Verleger, Kritiker, Schauspieler – kommentieren Texte von englisch- und französischsprachigen Autorinnen und Autoren auf dem Projekt-Blog der Lettrétage. Durch Texte, Bilder, Audios und Videos machen sie ihre individuelle Lesart kenntlich. Die plausible Schlussfolgerung: Literatur beginnt erst zu wirken, wenn die Rezipienten sie sich persönlich aneignen. Dabei sind die Arten und Weisen einen Text zu verstehen so verschieden wie die Leserinnen und Leser selbst. Jeder und jede liest mit seinem und ihrem persönlichem Hintergrund an Gedanken und Erfahrungen – in jedem Kopf entstehen sozusagen verschiedene „Links“.
Es ist aber bei aller Virtualität schön, dass „Comment“ als Pilotprojekt einer überwiegend digitalen Literaturvermittlung im November in mehreren intermedialen Abendperformances auch die „analoge Welt“ betritt: die literarischen Texte und ihre Kommentare werden öffentlich aufgeführt, inszeniert von Berliner Autoren.
Ich wünsche mir, dass mit „Comment“ sicht- und hörbar gemacht wird, welche Faszination und Strahlkraft von Literatur ausgehen kann – fernab des gesicherten Literatur-Kanons und der gängigen Formate von Literaturveranstaltungen. Damit bleibt die Lettrétage ihrem Vorsatz treu, neue Wege der Literaturvermittlung zu erkunden und dabei das vertraute Territorium zu verlassen.
Dankenswerterweise hat der Hauptstadtkulturfonds die Finanzierung übernommen; die Französische Botschaft sowie der British Council beteiligen sich ebenfalls, mit ZAPF Umzüge hat sich sogar ein Sponsor aus der freien Wirtschaft gefunden.
Ich wünsche Ihnen und dem Projekt ein lautes, weitschallendes Echo und großen Erfolg.
Tim Renner
von alba
A Second Opinion
I told you what was in my heart.
You asked me to prove it, so
the next day,
I brought round the x-ray.
This here, I said, tapping the acetate,
is the shadow cast by a sleepless dervish.
And these black spots across my left ventricle
are starlings above a collapsing pier.
This mass here
is a hospital lost in a power cut.
And this rather dark abrasion
is a dead fox overlapping an empty wardrobe.
Naturally, you were sceptical,
turning the sheet over and over,
holding it up to different lights,
calling in the neighbours for a second opinion.
My monochrome torso went up in the window
and we all stared at it from across the room,
as if looking at my very own exhumed grave—
a skeleton jammed in a chimney flume.
And I knew that to the untrained eye,
the September evening in my chest looked mild.
But I trusted you, implicitly,
to take your coat with you
on the way out.
by Lena
Refers to Ross Sutherland’s “A Second Opinion”
http://comment.lettretage.de/ross-sutherland-a-second-opinion/
This poem referrs to “ My Shoes Are In Love” by Ross Sutherland.
Even though my shoes
always seem to be
so romantically belonging
and
similar to each other,
I have the soft-footed
hunch,
that they desperately try
to escape
from each other,
cause every time I walk
outside the door
they cannot bear it
to be on the floor
at the same time.
And thats
what keeps me walking
and walking
and walking.
Sophia S.
von Jennifer Zichner
La féline, peu à peu elle a trouvé des amis, mais il y a un problèm .Temps en temps elle croit qu’elle n’avait pas des vraiment amis parce qu’ils ne sont pas là.
La féline a une meilleure copine, elle est un peu originale. Elles sont amies depuis une décennie. Après leur anniversaire d’amitié la copine a dit qu’elle est désolé mais pour elle cette amitié n’est plus vrai.
La féline a été triste, mais la copine a expliqué elles sont encore des amies. La féline ne comprends pas; Elles sont pas des meilleure amies mais elles sont amies?! Où est le difference ? Amis sont amis, n’est-ce pas?
Un autre copain de la féline il se désolidariser parce qu’il a une petite amie et il ne veut pas qu’elle croit il la fraud. Où est le problem? Qu’ils sont un couple ils peuvent avoir confiance dans leur relation!?
La féline a aussi d’autre amis mais ils sont parfois fatigant. Ils parlent de trucs elle ne connait pas.
Pourquoi elle peut faire de la musique? Pourquoi elle peut dessiner quelque chose ? Elle n’est pas bonne dans ces métières.
Cela sont les temps elle croit qu’elle navait pas des amis.
Elle a raison ou non?
von Kuina
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1. Hypothesis
Maybe
Just maybe
I like you
Not just like
Love
Maybe it could develope to that
2. Analysis
My heart
It’s beating fast
My cheeks turn red
I feel nervous
Sometimes even anxious
Around you
3. Developement
If I trust my analysis
I am in love
But why
Why is my brain still fighting
Fighting against love
4. Diagnosis
I am
Indeed in love
I can trust you
You can trust me
It all feels special
But…
Is this
Love?
I am certain of it.
1. Hypothesis
Airplanes
I see them fly
But I don’t know
If they will ever touch the ground
If they even want to touch it
2. Analysis
Paper
Changing
Changing into airplanes
They form into a shape
A shape that remnds me of home
Of a never ending dream
3. Developement
They fly
As high as you can imagine
Maybe even higher
You can’t reach them
And neither do I
4. Diagnosis
They haven’t reached the ground yet
But they will eventually, right?
But the reason
Is not for us to find out
(von Sophie)
– refers to Experiment to Determine the Existence of Love
von sourire_en_personne
Zu Fiston Mwanza Mujilas Gedicht Monologue d’un damné
Doku