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Tag : prigent

20141127-2040_1995

Live-Blog zu Christian Prigent / wo die herren zu tische sich setzen [fünf rd]

27. November 2014 Keine Kommentare Article

Foto: (c) gezett.de

wie gewöhnlich, wie bieder, jetzt, wo ich schon das ungewöhnliche kannte. “bieder” nur gespielt verpöhnend benutzt. alles bedeutet, nichts muss. die französischlehrerin ist wohl schauspielerin. oder umgekehrt. normale lesung jetzt, schweigen aus dem unbeteiligtenbereich. wir sind ausgerichtet. es meldet sich auch meine unlust am langsamen sinnschwangeren vorlesen, was hier der fall, so angemessen. so angemessen. mag hingegen prigents alte stimme, dezent rau, wissend, unverständlich. es gehen weiter die fotografen und kameramänner um, haben licht. die discokugel dreht sich nicht. habe ich “zahmer” oder “schamhaar” verstanden? “die seele? das fängt ja gut an.”

der raum, wieder in seine gewöhnliche ordnung gebracht, wirkt angenehm ruhig, richtig, nach all dem gewabere. endlich wasserglas.

 

von Richard Duraj

 

Tags: Christian Filips, Christian Prigent, Lettrétage, Performance, prigent, Wasserglas
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20141127-1911_1613

Live-Blog zu Christian Prigent / lamentationen in lametta [zwei rd]

27. November 2014 1 Kommentar Article

Foto: (c) gezett.de

ich habe mich umgesetzt, in den nebenraum, vor einen beamer, ein interview vielleicht, ein statement von christian prigent, “die arbeit mit der zunge”. auch hier beteiligte, die murmelm, lauter wiederholen, was ihnen, so nehme ich an, vorgegeben. prigent, auf französisch, irgendwo vor aktenmappen, texten, gestikuliert, dann arme über überkreuz. die unbeteiligten neben mir unterhalten sich. das ist mehr unterhaltung denn lesung, klar, also kann man sich über alles bereden, das konzept, was vom tage übrig blieb, abwesenheiten. lametta. ich will so ein kissen. ich will so ein kissen. ich will so ein kissen. “der tagesspiegel titelt: wie geht es ihrer seele”. wir gehen auf im konzept. eine bionadeflaschen-sektglas-lesung, wenn ich den gästen glauben soll. rumstehen, bekanntes umarmen. wir sind hier.

 

von Richard Duraj

Tags: Aurelie Maurin, Christian Filips, Christian Prigent, comment, Lettrétage, Live Blog, prigent, Räume, Seelen, Separees, Vada Benes
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Le grand froid

27.11. Performance mit Christian Prigent, kuratiert von Aurélie Maurin und Christian Filips

27. November 2014 Keine Kommentare Article

Donnerstag, 27. November 2014, 19 Uhr, Eintritt frei
¿Comment! – Performance mit Christian Prigent,

kuratiert von Aurélie Maurin und Christian Filips

Gedichte des französischen Autors und Kommentare seiner Leser, darunter Rike Bolte, Karen Suender und Denis Abrahams sowie Schüler des Tiergarten Gymnasiums und des Paulsen Gymnasiums
Zweisprachige Lesung (deutsch/französisch)

Die Lettrétage dankt den Förderern und Partnern!

       

Lettrétage, Mehringdamm 61, Nähe U7/U6 Mehringdamm

           

Foto Christian Prigent_(c) Vanda Benes, 2013

Foto Christian Prigent_(c) Vanda Benes, 2013

Christian Prigent wurde 1945 in Saint-Brieuc in der Bretagne geboren. Nach Aufenthalten in Rom (1978 – 1980) und Berlin (1985 – 1991) lebt er seit 2007 in Saint-Brieuc in der Bretagne. Er gründet Anfang der 70er Jahre die Zeitschrift „TXT“ und arbeitet außerdem mit zahlreichen weiteren Zeitschriften in Frankreich und im Ausland zusammen und veröffentlicht, vor allem bei P.O.L., Gedichtsammlungen und literaturwissenschaftliche Arbeiten. Streitbar, provozierend, ironisch spielt er mit verschiedenen Formen in seinem Kampf gegen das „Falsche Sprechen“.

       

       

       

DSC_3684swAurélie Maurin wurde 1975 in Paris geboren und studierte Literaturwissenschaft und Linguistik in Paris. Magister über die Rezeption des Unheimlichen und E.T.A Hoffmans in Frankreich. Sie lebt seit 2000 als freie Veranstaltungskuratorin für verschiedene Institutionen und Autoreninitiativen in Berlin. Zurzeit übersetzt sie Gedichte von Dagmara Kraus, Rolf Dieter Brinkmann, Thomas Brasch, Bert Papenfuß und Steffen Popp.

Christian Filips wuchs in Osthofen bei Worms auf- Nach dem Besuch einer Europäischen Schule in Belgien studierte er von 2000 bis 2003 Philosophie und Germanistik an der Universität Wien und arbeitete zeitweise als Tanztheater-Dramaturg am Staatstheater Darmstadt. Für seinen ersten Gedichtband „Schluck auf Stein“ erhielt er 2001 den Rimbaud-Preis des Österreichischen Rundfunks. Heute lebt er als freier Autor, Regisseur und Musikdramaturg in Berlin. 2010 erschien der erste Band seines Fortsetzungsprojekts „Heiße Fusionen“.

 

 

Kuratorisches Statement:

Das ausgestopfte Zwergkänguru über der Unterhose, das nichts bedeutete, als es gestern auf der Fensterbank des Hotelzimmers erschien: es begann etwas zu bedeuten, später, auf ganz anderem Gebiet. Das ins Gedicht Verdrängte kehrt aus der Zukunft des Lesers zurück. Ein kursorisches Statement zu Christian Prigent? Der Zugang zum Bescheidwissen über das Zwergkänguru müsste mit einem Verlust des Genießens bezahlt werden. Das Genießen aber ist in seiner Blödsinnigkeit nur aufgrund eines Nicht-Wissens möglich. Ihr wollt unser Genießen rändern? No! No! No! Das Zwergkänguru über der Unterhose scheint ein Symptom. Es sei, indem es davonspringt, die Stütze eines jeglichen blöden (das ist: unwissenden) Daseins!

Zur Performance
am abend des 27. novembers haben Sie in der lettretage etwas zu erwarten, das eine abwesenheit
markiert. die frage nämlich an die schüler war: wo bitte ist die stelle der seele? hier eine mögliche
antwort: “stellen Sie sich vor: 450 seiten
mit allen sinnen (wörtlich sinnen-all)
im ansatz
zebraflosse
profundes pullern in massen
einzelzellern vermehrt
fragen: sagen Sie mir
comment
comment weiß eine einzelzelle wie
von muskeln knochen haut des
zebras zweimal
kopf-an-schwanz
comment das ist das wahre ziel
aller zwischen zweien aus
comment der bahn
gewagter
wagendreh comment Sie
säuren komma wo Sie lutschi
setzen Sie komafuß hin
raff!
raff! (es hüstelt)
raff!
der fabrizierte herz vers
stossende generationen ach ja
das wäre also
meine seele nicht
dieses blasse nomadische blatt
monade
ermattet wozu
sau ich ja?“ seele!
seele! alles klar?

Gedichte von Christian Prigent

Kommentare zu Christian Prigents Gedichten

Video: Christian Prigent le travail de la langue

 

von Katharina Deloglu

Tags: Aurelie Maurin, Christian Filips, Christian Prigent, Performance, prigent, Seelen, Vada Benes
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James Noel liest Prigent

26. November 2014 Keine Kommentare Article

Tags: blau, Christian Prigent, comment, commentaire, Gedicht, l'âme, le bleu, Lettrétage, prigent, Seele
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Mayra_Prigent

Mayra Santos Febre liest Prigent

26. November 2014 Keine Kommentare Article

Tags: blau, Christian Prigent, commentaire, l'âme, prigent, Seele
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l’âme: le bleu – Christian Prigent

10. November 2014 3 Kommentare Article
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Bleu comme un pot de fleurs.
Bleu comme un pot de fleurs.
Bleu comme une porte.
Bleu comme une porte.


Bleu comme un alarme générale.
Bleu comme un alarme générale.

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Bleu comme le ciel.
Bleu comme le ciel.


Bleu comme un affiche.
Bleu comme un affiche.
Bleu comme mes chaussures.
Bleu comme mes chaussures.


von alba

Tags: blau, Christian Prigent, commentaire, l'âme, le bleu, Lettrétage, prigent, Schüler, Seele
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blaugelb

Karen Suender: Poetische Autokorrektur zu Christian Prigent I – l´âme: le bleu

10. November 2014 1 Kommentar Article

Folgendes kommt dabei heraus, wenn ich auf meinem Handy eine Textnachricht eingebe, jeden Satz jeweils mit einer Blau-Nuance beginne und immer als nächstes das Wort nehme, was die Autokorrektur mir anbietet:

 

Blau mit dem Zug und ich hab mir das

nicht mehr von der Schule abholen

kommen die ersten zwei Tage später

mal wieder ein wenig mehr als ein paar Tage nach dem Urlaub.

 

Veilchenblau die sich nicht mehr

so viel zu tun und lassen.

 

Himmelblau und die anderen beiden Seiten des Lebens.

 

Hellblau und ich hab mir das nicht mehr

von der Arbeit mit der Sporttasche

ich bin auch noch ein schönes Weihnachtsfest.

 

Dunkelblau und dann noch ein bisschen Sex.

 

Ultramarinblau die ganze Familie in der Nähe des Flughafens.

 

Azurblau quasi nur die ersten drei Monate.

 

Taubenblaue Taube die sich

mit dem ich mal gespielt

und ich hab das auch.

 

Blauäugig

blauen Himmel

über Berlin ist eine automatisch versendete Nachricht.

Tags: Autokorrektur, blau, Christian Prigent, comment, Gedicht, Karen Suender, l'âme, Lettrétage, Lyrik, poetisch, prigent, Seele
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5. November 2014 Keine Kommentare Article

La féline, peu à peu elle a trouvé des amis, mais il y a un problèm .Temps  en temps elle croit qu’elle n’avait pas des vraiment amis parce qu’ils ne sont pas là.

La féline a une meilleure copine, elle est un peu originale. Elles sont amies depuis une décennie. Après leur anniversaire d’amitié la copine a dit qu’elle est désolé mais pour elle cette amitié n’est plus vrai.

La féline a été triste, mais la copine a expliqué elles sont encore des amies. La féline ne comprends pas; Elles sont pas des meilleure amies mais elles sont amies?! Où est le difference ? Amis sont amis, n’est-ce pas?

Un autre copain de la féline il se désolidariser parce qu’il a une petite amie et il ne veut pas qu’elle croit il la fraud. Où est le problem? Qu’ils sont un couple ils peuvent avoir confiance dans leur relation!?

La féline a aussi d’autre amis mais ils sont parfois fatigant. Ils parlent de trucs elle ne connait pas.

Pourquoi elle peut faire de la musique? Pourquoi elle peut dessiner quelque chose ? Elle n’est pas bonne dans ces métières.

Cela sont les temps elle croit qu’elle navait pas des amis.

Elle a raison ou non?

von Kuina

 

 

 

Tags: blau, Christian Prigent, commentaire, Gedicht, l'âme, le bleu, Lettrétage, prigent, Schüler, Seele
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Beitragsbild-Denis-und-Karen-Video1

Prigent in Szene gesetzt

5. November 2014 Keine Kommentare Article

Profileserin Karen Suender und Profileser Denis Abrahams zu Prigents Gedichten tomber du jour #2 und petit lever #5

Tags: blau, Christian Prigent, commentaire, Denis Abrahams, Karen Suender, l'âme, Lettrétage, poem, prigent, Vincent Message
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Nachdichtung

Rike Bolte zu Übersetzung und Nachdichtung

29. Oktober 2014 Keine Kommentare Article

Nachdichtung

Der Einblick in Katharina Meyers Übersetzungspraxis kommt wie gerufen! Denn bei der Auseinandersetzung mit Christian Prigent durfte ich Christian Filips Nachdichtung goutieren (Chapeau!).

Der kleine Unterschied zwischen Übersetzung und Nachdichtung?

Der  Akt des Über-Setzens eines Textes vom Ufer einer Sprache zu einem anderen Sprachufer wird streng bewacht und bisweilen vom Untreueverdacht beschwert (traduction und trahision  wird eine Liaison nachgesagt…).

Es  handelt sich  um ein Transportverfahren, dem abverlangt wird, Sprachstoff solle so präzise wie möglich ins Trockene gebracht werden. Der Fährmann oder die Fährlady der Übersetzung hat Stromschnellen und Sandbänke zu fürchten.

Nachdichtung – und die französische Übersetzung? -  will nicht in erster Linie eine sichere Überfahrt garantieren, als vor allem in See stechen, den Wellengang der Zielsprache nutzen. Eine bewusst riskante Unternehmung. Aus dem Horizont strömt zwar die Ausgangssprache  wie Rückenwind…das Transfergefährt aber ist aus Papier, Chapeau!

Gelingt so ein Wagnis? Wieviel Blau zum Beispiel bricht sich in den Wellen der répoetisation -  getreu übergesetzt? – , die Filips von “l’âme : le bleu” angefertigt hat ?

Tags: blau, Christian Prigent, comment, commentaire, le bleu, Lettrétage, prigent, Rike Bolte, Übersetzung
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Christian Prigent kommentiert …

29. Oktober 2014 1 Kommentar Article

Concernant les commentaires sur mes poèmes :  j’ai parfois un peu de mal pour bien comprendre ceux qui sont rédigés en allemand mais je suis très sensible à l’attention portée par les commentateurs à ces traductions et je suis souvent frappé par la justesse des réactions à l’ambiance sentimentale de mes poèmes ; je pense seulement qu’il faudrait sans doute ne pas réduire ces textes à la sorte de mélancolie qui les domine : il y a aussi la forme, le rythme, la densité — et c’est dans cette forme (la possibilité de construire cette forme) qu’il y a, aussi, de la joie, la sensation d’une petite victoire sur la mélancolie ; je l’espère, en tout cas.
Plusieurs des commentateurs ont réagi au poème sur la couleur bleue («l’âme : le bleu…»). Attribuer à l’âme cette couleur-là est largement arbitraire et subjectif, évidemment.
Mais pas totalement : au moment de la composition de ce poème j’avais en tête un texte de Hölderlin («En bleu adorable» — j’ai malheureusement oublié la référence exacte en allemand) et quelques grandes peintures des années 1950 de l’artiste américain Robert Motherwell («Blueness of blue»). Le poème est écrit dans le souvenir de ces œuvres-là.
Pour moi, le bleu est d’abord la couleur du ciel vide (sans nuages, sans dessins : une pure couleur, une couleur qui efface les figures, les lignes, les limites, etc — et qui est comme la couleur de l’infini) ; en somme la couleur que l’on voit quand on ne voit plus rien de détaillé ni de dessiné ; c’est le sens que prend ce mot dans le verbe français «éblouir» qui vient à l’origine de «é-bleu-ir» et qui désigne le fait de ne plus rien voir ; l’âme c’est aussi ce qu’on ne voit pas, n’est-ce pas ?
Mais il y a aussi bien d’autres valeurs du bleu : le bleu des traces de coups (les hématomes), le bleu des boules que l’on mettait autrefois dans la lessive pour que le linge devienne plus blanc, le bleu de l’ivresse (en français on disait autrefois «être dans le bleu», dans le sens de «être ivre») : le «bleu de cuite», donc.

Tags: bleu, l'âme, prigent
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index

Rike Bolte: Karen Suenders Autopoetik korrekt herbstlich

28. Oktober 2014 Keine Kommentare Article

Ich hatte auf neue autopoetische Funktionen von Karen Suender gewartet! Nun sind sie in herbstlich korrektem Fond erschienen und pusten zur Imitation auf: gebe ich ‘Paprika Armada’ bei google-Images ein, bahnt sich eine Flotte Papierschiffe ihre hölzerne Bahn -  und spült mich doch zurück zu jenem papiernen  Schiff, das sich im September im ersten Eindruck der Gedichte Prigents auf die Wasser eines tiefblauen trompe-l’œil begab.

Die papiernen Schiffe  erbringen aber auch  die message, dass demnächst noch Fracht aus outre-mer kommt: Die Interpretationen einiger Gedichte Prigents  durch Mayra Santos-Febres (Puerto Rico) und James Noël (Haiti) werden gerade ediert!

Tags: blau, Christian Prigent, commentaire, Karen Suender, l'âme, le bleu, Lyrik, poem, poetisch, prigent, Rike Bolte, Seele
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Friedrich Hölderlin, Pastell von Franz Karl Hiemer, 1792 (Quelle: Wikipedia)

Rike Bolte: Korrespondenzen Prigent-Hölderlin

21. Oktober 2014 Keine Kommentare Article

Friedrich Hölderlin: In lieblicher Bläue (1823)
In lieblicher Bläue blühet
mit dem metallenen Dache der Kirchthurm. Den umschwebet
Geschrey der Schwalben, den umgiebt die rührendste Bläue.
Die Sonne gehet hoch darüber und färbet das Blech,
im Winde aber oben stille krähet die Fahne.
Wenn einer unter der Glocke dann herabgeht, jene Treppen,
ein stilles Leben ist es, weil,
wenn abgesondert so sehr die Gestalt ist,
die Bildsamkeit herauskommt dann des Menschen.
Die Fenster, daraus die Glocken tönen, sind wie Thore an Schönheit.
Nämlich, weil noch der Natur nach sind die Thore,
haben diese die Ähnlichkeit von Bäumen des Walds.
Reinheit aber ist auch Schönheit.
Innen aus Verschiedenem entsteht ein ernster Geist.
So sehr einfältig aber die Bilder, so sehr heilig sind die, daß
man wirklich oft fürchtet, die zu beschreiben.
Die Himmlischen aber, die immer gut sind,
alles zumal, wie Reiche, haben diese, Tugend und Freude.
Der Mensch darf das nachahmen.
Darf, wenn lauter Mühe das Leben, ein Mensch
aufschauen und sagen: so will ich auch seyn?
Ja. So lange die Freundlichkeit noch am Herzen, die Reine,
dauert, misset nicht unglücklich der Mensch sich
mit der Gottheit.
Ist unbekannt Gott? Ist er offenbar wie die Himmel?
dieses glaub’ ich eher. Des Menschen Maaß ist’s.
Voll Verdienst, doch dichterisch,
wohnet der Mensch auf dieser Erde. Doch reiner
ist nicht der Schatten der Nacht mit den Sternen,
wenn ich so sagen könnte,
als der Mensch, der heißet ein Bild der Gottheit.

Giebt auf Erden ein Maaß?
Es giebt keines. Nämlich
es hemmen den Donnergang nie die Welten des Schöpfers.
Auch eine Blume ist schön, weil sie blühet unter der Sonne.
Es findet das Aug’ oft im Leben

Wesen, die viel schöner noch zu nennen wären
als die Blumen. O! ich weiß das wohl!
Denn zu bluten an Gestalt und Herz,
und ganz nicht mehr zu seyn, gefällt das Gott ?
Die Seele aber, wie ich glaube, muß rein bleiben,
sonst reicht an das Mächtige auf Fittigen der Adler mit lobendem
Gesange
und der Stimme so vieler Vögel.
Es ist die Wesenheit, die Gestalt ist’s.
Du schönes Bächlein, du scheinest rührend, indem du rollest so klar,
wie das Auge der Gottheit, durch die Milchstraße.
Ich kenne dich wohl,
aber Thränen quillen aus dem Auge. Ein heiteres Leben
seh’ ich in den Gestalten mich umblühen der Schöpfung, weil
ich es nicht unbillig vergleiche den einsamen Tauben auf dem
Kirchhof.
Das Lachen aber scheint mich zu grämen der Menschen,
nämlich ich hab’ ein Herz.
Möcht’ ich ein Komet seyn?
Ich glaube. Denn sie haben Schnelligkeit der Vögel; sie blühen an
Feuer,
und sind wie Kinder an Reinheit.
Größeres zu wünschen, kann nicht des Menschen Natur sich
vermessen.
Der Tugend Heiterkeit verdient auch gelobt zu werden vom ernsten
Geiste,
der zwischen den drei Säulen wehet
des Gartens. Eine schöne Jungfrau muß das Haupt umkränzen
mit Myrthenblumen, weil sie einfach ist
ihrem Wesen nach und ihrem Gefühl. Myrthen aber
giebt es in Griechenland.

Wenn einer in den Spiegel siehet,
ein Mann, und siehet darinn sein Bild, wie abgemahlt;
es gleicht dem Manne.
Augen hat des Menschen Bild,
hingegen Licht der Mond.
Der König Ödipus hat ein Auge zuviel vielleicht.
Diese Leiden dieses Mannes, sie scheinen unbeschreiblich,
unaussprechlich,
unausdrücklich.
Wenn das Schauspiel ein solches darstellt, kommt’s daher.
Wie ist mir’s aber, gedenk’ ich deiner jetzt?
Wie Bäche reißt des Ende von Etwas mich dahin,
welches sich wie Asien ausdehnet.

Natürlich dieses Leiden, das hat Ödipus.
Natürlich ist’s darum.
Hat auch Herkules gelitten?
Wohl. Die Dioskuren in ihrer Freundschaft
haben die nicht Leiden auch getragen? Nämlich
wie Herkules mit Gott zu streiten, das ist Leiden.
Und die Unsterblichkeit im Neide dieses Lebens,
diese zu theilen, ist ein Leiden auch.
Doch das ist auch ein Leiden, wenn mit Sommerflecken ist bedeckt
ein Mensch,
mit manchen Flecken ganz überdeckt zu seyn! Das thut die schöne
Sonne:
nämlich die ziehet alles auf.
Die Jünglinge führt die Bahn sie mit Reizen ihrer Strahlen
wie mit Rosen.
Die Leiden scheinen so,
die Ödipus getragen,
als wie ein armer Mann klagt,
daß ihm etwas fehle.
Sohn Laios, armer Fremdling in Griechenland!
Leben ist Tod, und Tod ist auch ein Leben

(Quelle: http://www.hoelderlin.de/)

Tags: Christian Prigent, commentaire, Gedicht, Hölderlin, l'âme, prigent, Rike Bolte, Seele
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Karen Suender: Poetische Autokorrektur (4) zu Christian Prigent: l´âme – petit lever #2

20. Oktober 2014 Keine Kommentare Article

sich in guter gesellschaft

 

gerade habe absurd!
alles gute!

 

passt alles dabei problem auch
sehr dankbar
dir das pack
probieren perfekt

 

keine derzeit! keine derzeit! über-
sicht finden!

Tags: Christian Prigent, commentaire, Gedicht, Karen Suender, l'âme, Lettrétage, Lyrik, prigent, Seele
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Karen Suender: Poetische Autokorrektur (3) zu Christian Prigent: l´âme – petit lever #2

18. Oktober 2014 Keine Kommentare Article

….und weiter:

so ist gut gelaufen

 

geht heute abend!
auch gültig!

 

paar aus dem projekt auf
seiner der
direkt danach pflegen
problem persönlich

 

konnte der! konnte der! übri-
gens fünf

Tags: blau, Christian Prigent, commentaire, Karen Suender, l'âme, Lettrétage, prigent, Seele
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Performances

DI, 18.11. | Lettrétage
Ross Sutherland & Simone Kornappel

DO, 20.11. | Lettrétage
Vincent Message & Gerhild Steinbuch

DI, 25.11. | Lettrétage
Fiston Mwanza Mujila & Jörg Albrecht

DO, 27.11. | Lettrétage
Christian Prigent & Christian Filips & Aurélie Maurin

COMMENTS

  • Moritz bei Live-Blog zu Christian Prigent / lamentationen in lametta [zwei rd]
  • Stefan Mesch bei Live-Blog I (cvb) / Performance Fiston Mwanza Mujila
  • Konstantin Ames bei 18.11. Performance Ross Sutherland – Auftakt
  • stonch bei Fiston Mwanza: Be-pop dans une nuit de beuverie
  • Christian bei Christian Prigent: l’âme – tomber du jour #1

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