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Tag : seele

20141127-1830_1514

Nachwort zum Abend mit Christian Prigent [rd]

28. November 2014 Keine Kommentare Article

—

Foto: (c) gezett.de

Mein Live-Blog zu Christian Prigent, hier nachzulesen:

was sich in waben abspielen wird > lamentationen in lametta > “ouvre ta bouche!” > “alles was komisch ist, ist gut” “abwechslungsreich” > wo die herren zu tische sich setzen > bin schon bei meiner zweit cola > “cinq” > biologisch abbaubare orgasmen

—

 

Wenn man alle vier Comment-Abende miterlebt hat, kommt man vielleicht nicht umhin, einen Zusammenhang im Aufbau und Ablauf der einzelnen Performanzen zu sehen, schließlich fanden sie in den gleichen Räumen statt, sind Teil eines Projektes, auch wenn die Schriftsteller und Kuratoren jeweils andere waren. Man sieht einen strickten Kontext, wo nur bedingt einer ist, es vielleicht sogar von Vorteil wäre, alles singulär zu betrachten. So ging es mir denn auch gestern Abend, bei dem ich im Nachhinein dachte, dass es sich begrenzt als Synthese der beiden vorhergehenden Lesungen, bei denen ich bloggte, darstellen ließe. Das Nexus-Labor war geprägt von der Gleichzeitigkeit vieler Eindrücke, und man konnte sich aussuchen, welchen man wann folgen wollte, und verpasste dadurch andere, während Fiston Mwanza Mujilas und Jörg Albrechts Kino sehr geradlinig verlief, immer auf einen Aspekt konzentriert, die Leinwand, alle sahen das Gleiche.

Gestern begann es wild, irgendwie tumultartig, dunkelblau. Die Trennung in einzelne Bereiche war vorhanden, aber nur lose, was separat war durch die Verwinkelung der Stellwände, wurde durch die Interaktion der Abschnitte wieder aufgehoben. Die Teilnehmenden schrien sich wiederholt Phrasen zu, antworteten auf die von Anderen, lasen in Büchern, dann spielten sie wiederum miteinander. Eine Französischlehrerin ging um und erzog zur richtigen Aussprache. Die Improvisation und der Abbruch des Geskripteten gehörten dazu, ebenso die Reaktion auf dem wandernden Zuschauer. Es gab viel zu verpassen. Das nutzte das vorhandene Personal, um sich zu unterhalten. Dem Charakter nach ein wenig Finissage mit Sektglas zur Hand.

Nach einer Weile war Schluss und die Performance wurde in ein uns allen, sicherlich auch den Schülern, die Teil dieses Projektes waren, bekanntes Lesungsformat umgebaut, Sitzreihen hier, mit konzentriertem, leisem, Publikum, Tisch dort vorne mit Christian Prigent und Christian Filips, später, im letzten Drittel, ersetzt durch Aurélie Maurin. “Wo bitte geht es hier zum Wasserglas?” könnte man klischeehaft fragen, falls man ein Problem damit haben wollte, aber das wäre zu kurz gedacht. Das Chaos des ersten Teils wirkte noch nach, es löste die Spannung und Erwartungshaltung, die man sonst vielleicht empfinden könnte. Dieses Nachwirken funktionierte.

Ein Fazit zu Allem? Ein solches ist nicht nötig.

 

von Richard Duraj

 

 

 

Tags: Aurelie Maurin, Christian Filips, Christian Prigent, comment, Lettrétage, Nachwort, Performance, Räume, Seele
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20141127-2025_1927

Live-Blog zu Christian Prigent / “cinq” [sieben rd]

27. November 2014 Keine Kommentare Article

Foto: (c) gezett.de

was ich von den texten hier und da mitkriege, lässt mich nicht abgeneigt sein. wobei ich kein aufmerksamer zuhörer bin. länger nun gleichbleibender modus, ich müsste mich wiederholen. was man wohl lesung nennt. bis gleich [...] neben mir chattet jemand am telefon. auch das teil der gegenwartslyrik. [...] geht in ordnung, diesen teil des abends mit “kakawurscht” zu beenden. nun musik, drei stücke von christian prigent, von wem vertont, hab ich nicht mitbekommen. “es geht nur fünf minuten” – klingt gut. das personal im raum wird dezent und kurzzeitig unruhiger, weil es langsam auf das ende zugeht. das telefon beiseite, wird im journal notiert. entstehen neben mir gerade etwa notate zu einem gedicht, dem gedicht schlechthin? nach der musik noch mehr lesung. okay.

ein munterer abend, vielgestaltig. was ich wohl damit meine. ich, der ich alle vier comment-abende mitbekommen durfte, war insgesamt doch unterhalten. doch ja, ging in ordnung, hat gefallen. jeder entwurf anders, in seinem ablauf, in der dramaturgie, dem schwerpunkt der texte, soweit ich sie verstehen konnte. so, ich sag mal adieu, solange die neben mir an die wand leicht angelehnte stellwand noch nicht auf mich gefallen ist, damit ich nicht noch länger an meine französischlehrerin denken muss, die ich damals so sehr enttäuschte. interessante stimmen, ihr ausbleiben. klatschen. weiter im text.

 

von Richard Duraj

Tags: Aurelie Maurin, blau, Christian Filips, Christian Prigent, Ende, Performance, Seele
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20141127-2014_1897

Live-Blog zu Christian Prigent / bin schon bei meiner zweiten cola [sechs rd]

27. November 2014 Keine Kommentare Article

Foto: (c) gezett.de

das absurde sinnfreie lädt zum lächeln, zum rausgehusteten lacher ein, auch das klangspiel, das zu sonderbaren verknüpfungen führt. das erinnert mich daran, dass auf dem innenhof vor der lettretage ein alter roter fußball liegt, ohne ausreichenden druck. “welche seite seid ihr?”, so wird unterbrochen. amüsiertheit. was hier passiert, lebt vom kontrast zum vorherigen aufbau, der erwähnten kakophonie. da einzelnes, versprengtes, unübersichtlich, manches unbeachtete, hier das auf den lesendentisch konzentrierte. obwohl es heller ist, liegen die vortragenden in einem ungewohnten halbdunkel. das gefällt, wobei ich nicht weiß, woran genau das liegt. der fokus wird nicht durch helligkeit erzwungen, wie üblich, vielleicht, das richtig ausgeleuchtete. im leeren nebenraum geht ein kameramann um.

 

von Richard Duraj

Tags: blau, Christian Prigent, comment, l'âme, le bleu, Lettrétage, Performance, Seele
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20141127-1933_1817

Live-Blog zu Christian Prigent / “alles, was komisch ist, ist gut” “abwechslungsreich” [vier rd]

27. November 2014 Keine Kommentare Article

Foto: (c) gezett.de

diese performance lädt zu abwesenheit, zum abschalten ein. private gespräche, da man ja ruhig mal, nach langem schweigen, hier mal wieder, unterhalten kann.

[...]

es wird umgebaut. oder ist die konstruktion umgefallen. wurde umgefallen. was ich reizvoll finde. da ich nicht bescheid weiß, wer wirklich beteiligt ist, ist mir auch unklar, ob etwas einfach geschieht, passiert, oder eigentlich vollkommen am konzept vorbei geht. was und was teil der inszenierung, wie viel spielraum für spontanität vorhanden ist, platz bietet für halbwegs interessante impro.

[...]
gibt einem zeit, jemanden zu begrüßen, während die lesung konventioneller in ihrer ausrichtung wird. sitzreihen, gefüllt. prigent und co. wohl bald vorne, wo vorher noch kein vorne war, vor dem pack, das wir jetzt sind.

 

von Richard Duraj

Tags: abwechslungsreich, Abwesenheit, blau, Christian Filips, Christian Prigent, comment, le bleu, Lettrétage, Performance, Seele, Seelen
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20141127-1913_1631

Live-Blog zu Christian Prigent / “ouvre ta bouche!” [drei rd]

27. November 2014 Keine Kommentare Article

Foto: (c) gezett.de

so ruft auf dem bett, über dem mann, die domina, oder lehrerin, die sprechstundenhilfe… jedenfalls in sichtbarer unterwäsche. am klavier eins weiter macht sich jemand zu schaffen. machs licht an, wenn was fehlt. dem techniker entlocke ich, das mehr geplant wurde, als gemacht wird, oder vielleicht mehr gemacht, als geplant. “diese ganzen kulturmenschen wollen literatur hören.” ja, wohlfühlchaos durch vielstimmigkeit aus allen ecken, dabei auch nicht klar verortbar, durch die stellwände. geklimper. wenn es französisch wird, dann hier. gehen, glaube ich, lehrer und lehrerinnen um. leute, die einem was beibringen. “der pullover des lehrers als fetisch”

 

von Richard Duraj

Tags: Aurelie Maurin, blau, Christian Filips, Christian Prigent, comment, le bleu, Lettrétage, Performance, Seele, Seelen
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James Noel liest Prigent

26. November 2014 Keine Kommentare Article

Tags: blau, Christian Prigent, comment, commentaire, Gedicht, l'âme, le bleu, Lettrétage, prigent, Seele
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Mayra_Prigent

Mayra Santos Febre liest Prigent

26. November 2014 Keine Kommentare Article

Tags: blau, Christian Prigent, commentaire, l'âme, prigent, Seele
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l’âme: le bleu – Christian Prigent

10. November 2014 3 Kommentare Article
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Bleu comme un pot de fleurs.
Bleu comme un pot de fleurs.
Bleu comme une porte.
Bleu comme une porte.


Bleu comme un alarme générale.
Bleu comme un alarme générale.

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Bleu comme le ciel.
Bleu comme le ciel.


Bleu comme un affiche.
Bleu comme un affiche.
Bleu comme mes chaussures.
Bleu comme mes chaussures.


von alba

Tags: blau, Christian Prigent, commentaire, l'âme, le bleu, Lettrétage, prigent, Schüler, Seele
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blaugelb

Karen Suender: Poetische Autokorrektur zu Christian Prigent I – l´âme: le bleu

10. November 2014 1 Kommentar Article

Folgendes kommt dabei heraus, wenn ich auf meinem Handy eine Textnachricht eingebe, jeden Satz jeweils mit einer Blau-Nuance beginne und immer als nächstes das Wort nehme, was die Autokorrektur mir anbietet:

 

Blau mit dem Zug und ich hab mir das

nicht mehr von der Schule abholen

kommen die ersten zwei Tage später

mal wieder ein wenig mehr als ein paar Tage nach dem Urlaub.

 

Veilchenblau die sich nicht mehr

so viel zu tun und lassen.

 

Himmelblau und die anderen beiden Seiten des Lebens.

 

Hellblau und ich hab mir das nicht mehr

von der Arbeit mit der Sporttasche

ich bin auch noch ein schönes Weihnachtsfest.

 

Dunkelblau und dann noch ein bisschen Sex.

 

Ultramarinblau die ganze Familie in der Nähe des Flughafens.

 

Azurblau quasi nur die ersten drei Monate.

 

Taubenblaue Taube die sich

mit dem ich mal gespielt

und ich hab das auch.

 

Blauäugig

blauen Himmel

über Berlin ist eine automatisch versendete Nachricht.

Tags: Autokorrektur, blau, Christian Prigent, comment, Gedicht, Karen Suender, l'âme, Lettrétage, Lyrik, poetisch, prigent, Seele
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Norbert Lange dichtet mit youtube zu Prigent

8. November 2014 Keine Kommentare Article

DIE ARBEIT DER ZUNGE

 

Diese Arbeit

Nach der Arbeit

Neben dem Porsche

Dinge

Allgemein getaktet

Entpuppt sich als Freude

Dass keine anderen Figuren

Vergnügen

Vergnügen

App

Und keine anderen Kriterien

Als Vergnügen

Nachdem sie noch ein wenig weiter

Zu gehen

In die Fußstapfen von anderen Kriterien

Die Komponenten eines Vergnügens

d.h.

Die Komponenten schalten

Sensorische

Domestizieren

Der große Krieg in der Stadt

Ovale

Inhalt

Musik Dur

Weil Air France

Wenn alle Richtungen

Klingelte Donnerstag bei der anglikanischen Sängerin

Als Beruf

Gegensatz

Cola-Cola auf dem Eis

Zu tun um zu folgern

Kollidieren

Illegal

In der Praxis Volkslied

Ihn aber

Fristen Echos von einem mehr oder weniger übereinstimmenden

Oder wann ist das beste Set-Up

Diese Art der zugrundeliegenden Orphéos

Es bisher meist

Namen der Spieler

Ich möchte alle Stadien der Sprache

Auf 100 000 000 €

E-Mail unabhängig von gemeinsamen Anstrengungen und Heidekraut

Im Kontext übertragbarer rationaler Erwachsener

Gibt es immer

Überraschend für den Song gewählt

Wortspiele Sie glauben

Sie sind nicht die Behandlung

Und gegen jede Krise in Japan

Und Reime für das Reich des Königs Ubu

Nichts Stiefel

Die üppige Nation der Sprache

Ich war

Jugend

In naher Zukunft

Junge

Blau

Ich verbiete mir

Keine Assoziation

Ein Verband der mich glücklich macht

In keinem Fall auf den Kriterien des guten Geschmacks

Aber nie auf Kriterien der sprachlichen Richtigkeit und nie

Kriterien

Siedlung gab es mehr Preise

Ich lasse die Dinge kommen arbeiten

Wie es mich glücklich

Machen

Zähne in ihrer Entstehung

Januars

Akzeptiert als solche

Zunächst dieser Name dieses Lebensmittel

Und weil ich fand

Ich auch

Als der Graf

Dass

Es ist

Die Entstehung gibt

Es loszulassen

Grazil

Wer seinen Reichtum gibt

Die Herstellung von Bomben

Das wäre nicht viel

Aber glaubt er an seinen Reichtum und

Herstellung von Plomben

Seines gesellschaftlichen Reichtums

Darstellung der Welt auf vielen

Dinge sind möglich

Bekannte Fakten

Dass die Welt sieht

Die Welt des Andenkens in der Welt der DJs

In der Welt der Batterien

Grade ist’s noch in der kleinen Welt der feinen Wahrnehmung prima

Und soviel Gold bereichert diese Fülle die mehr Dinge sendet in die Welt

Wenn sie benennen können

Mehr Dinge

Das Gruppen-Menü

Wir nicht

Mehr das Gefühl

Wenn man in der Lage ist

In der Nähe der Besitzer

Hatten

Zu bringen

Die Vielfalt und Vielzahl von Empfindungen

In Gottes Namen

Keine Darstellungen warne die erfolgreichsten Formen

War unser Traum

Und das ist nur der von

Mir zu sagen

NEVER SAY NEVER GO VIELFALT

(Drei Gramm des Aktuellen)

Kunden teilen einige Bosse

Jugendliche auf dem einen Seitenstreifen

Jeder Anschein der

Soda-Sciences

Kultur für mehr Sport

Wir wissen es ist ohne Übergang

Jahr

Obszönitäten trivial

Blauen Trank

Noch halten diese Felsen

Ich liebe diese Unterschiede

Arthrose

Nur weil es nicht so

Dass

Wenn

Die Vielfalt der Welt zu rechtfertigen

Weil sie konfrontieren

Sieht man

Die Weltvielfalt als Verstärkung der Weltteiche der Fiktion

Liege ich

Dachte keine weitere Rechtfertigung zu schreiben

Praktische Informationen punkten

 

http://www.youtube.com/watch?v=n4ICl9y74gs

 

Tags: Christian Prigent, comment, dichten, Dichtung, Gedicht, Lettrétage, Lyrik, Norbert Lange, poem, Seele
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5. November 2014 Keine Kommentare Article

La féline, peu à peu elle a trouvé des amis, mais il y a un problèm .Temps  en temps elle croit qu’elle n’avait pas des vraiment amis parce qu’ils ne sont pas là.

La féline a une meilleure copine, elle est un peu originale. Elles sont amies depuis une décennie. Après leur anniversaire d’amitié la copine a dit qu’elle est désolé mais pour elle cette amitié n’est plus vrai.

La féline a été triste, mais la copine a expliqué elles sont encore des amies. La féline ne comprends pas; Elles sont pas des meilleure amies mais elles sont amies?! Où est le difference ? Amis sont amis, n’est-ce pas?

Un autre copain de la féline il se désolidariser parce qu’il a une petite amie et il ne veut pas qu’elle croit il la fraud. Où est le problem? Qu’ils sont un couple ils peuvent avoir confiance dans leur relation!?

La féline a aussi d’autre amis mais ils sont parfois fatigant. Ils parlent de trucs elle ne connait pas.

Pourquoi elle peut faire de la musique? Pourquoi elle peut dessiner quelque chose ? Elle n’est pas bonne dans ces métières.

Cela sont les temps elle croit qu’elle navait pas des amis.

Elle a raison ou non?

von Kuina

 

 

 

Tags: blau, Christian Prigent, commentaire, Gedicht, l'âme, le bleu, Lettrétage, prigent, Schüler, Seele
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index

Rike Bolte: Karen Suenders Autopoetik korrekt herbstlich

28. Oktober 2014 Keine Kommentare Article

Ich hatte auf neue autopoetische Funktionen von Karen Suender gewartet! Nun sind sie in herbstlich korrektem Fond erschienen und pusten zur Imitation auf: gebe ich ‘Paprika Armada’ bei google-Images ein, bahnt sich eine Flotte Papierschiffe ihre hölzerne Bahn -  und spült mich doch zurück zu jenem papiernen  Schiff, das sich im September im ersten Eindruck der Gedichte Prigents auf die Wasser eines tiefblauen trompe-l’œil begab.

Die papiernen Schiffe  erbringen aber auch  die message, dass demnächst noch Fracht aus outre-mer kommt: Die Interpretationen einiger Gedichte Prigents  durch Mayra Santos-Febres (Puerto Rico) und James Noël (Haiti) werden gerade ediert!

Tags: blau, Christian Prigent, commentaire, Karen Suender, l'âme, le bleu, Lyrik, poem, poetisch, prigent, Rike Bolte, Seele
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Friedrich Hölderlin, Pastell von Franz Karl Hiemer, 1792 (Quelle: Wikipedia)

Rike Bolte: Korrespondenzen Prigent-Hölderlin

21. Oktober 2014 Keine Kommentare Article

Friedrich Hölderlin: In lieblicher Bläue (1823)
In lieblicher Bläue blühet
mit dem metallenen Dache der Kirchthurm. Den umschwebet
Geschrey der Schwalben, den umgiebt die rührendste Bläue.
Die Sonne gehet hoch darüber und färbet das Blech,
im Winde aber oben stille krähet die Fahne.
Wenn einer unter der Glocke dann herabgeht, jene Treppen,
ein stilles Leben ist es, weil,
wenn abgesondert so sehr die Gestalt ist,
die Bildsamkeit herauskommt dann des Menschen.
Die Fenster, daraus die Glocken tönen, sind wie Thore an Schönheit.
Nämlich, weil noch der Natur nach sind die Thore,
haben diese die Ähnlichkeit von Bäumen des Walds.
Reinheit aber ist auch Schönheit.
Innen aus Verschiedenem entsteht ein ernster Geist.
So sehr einfältig aber die Bilder, so sehr heilig sind die, daß
man wirklich oft fürchtet, die zu beschreiben.
Die Himmlischen aber, die immer gut sind,
alles zumal, wie Reiche, haben diese, Tugend und Freude.
Der Mensch darf das nachahmen.
Darf, wenn lauter Mühe das Leben, ein Mensch
aufschauen und sagen: so will ich auch seyn?
Ja. So lange die Freundlichkeit noch am Herzen, die Reine,
dauert, misset nicht unglücklich der Mensch sich
mit der Gottheit.
Ist unbekannt Gott? Ist er offenbar wie die Himmel?
dieses glaub’ ich eher. Des Menschen Maaß ist’s.
Voll Verdienst, doch dichterisch,
wohnet der Mensch auf dieser Erde. Doch reiner
ist nicht der Schatten der Nacht mit den Sternen,
wenn ich so sagen könnte,
als der Mensch, der heißet ein Bild der Gottheit.

Giebt auf Erden ein Maaß?
Es giebt keines. Nämlich
es hemmen den Donnergang nie die Welten des Schöpfers.
Auch eine Blume ist schön, weil sie blühet unter der Sonne.
Es findet das Aug’ oft im Leben

Wesen, die viel schöner noch zu nennen wären
als die Blumen. O! ich weiß das wohl!
Denn zu bluten an Gestalt und Herz,
und ganz nicht mehr zu seyn, gefällt das Gott ?
Die Seele aber, wie ich glaube, muß rein bleiben,
sonst reicht an das Mächtige auf Fittigen der Adler mit lobendem
Gesange
und der Stimme so vieler Vögel.
Es ist die Wesenheit, die Gestalt ist’s.
Du schönes Bächlein, du scheinest rührend, indem du rollest so klar,
wie das Auge der Gottheit, durch die Milchstraße.
Ich kenne dich wohl,
aber Thränen quillen aus dem Auge. Ein heiteres Leben
seh’ ich in den Gestalten mich umblühen der Schöpfung, weil
ich es nicht unbillig vergleiche den einsamen Tauben auf dem
Kirchhof.
Das Lachen aber scheint mich zu grämen der Menschen,
nämlich ich hab’ ein Herz.
Möcht’ ich ein Komet seyn?
Ich glaube. Denn sie haben Schnelligkeit der Vögel; sie blühen an
Feuer,
und sind wie Kinder an Reinheit.
Größeres zu wünschen, kann nicht des Menschen Natur sich
vermessen.
Der Tugend Heiterkeit verdient auch gelobt zu werden vom ernsten
Geiste,
der zwischen den drei Säulen wehet
des Gartens. Eine schöne Jungfrau muß das Haupt umkränzen
mit Myrthenblumen, weil sie einfach ist
ihrem Wesen nach und ihrem Gefühl. Myrthen aber
giebt es in Griechenland.

Wenn einer in den Spiegel siehet,
ein Mann, und siehet darinn sein Bild, wie abgemahlt;
es gleicht dem Manne.
Augen hat des Menschen Bild,
hingegen Licht der Mond.
Der König Ödipus hat ein Auge zuviel vielleicht.
Diese Leiden dieses Mannes, sie scheinen unbeschreiblich,
unaussprechlich,
unausdrücklich.
Wenn das Schauspiel ein solches darstellt, kommt’s daher.
Wie ist mir’s aber, gedenk’ ich deiner jetzt?
Wie Bäche reißt des Ende von Etwas mich dahin,
welches sich wie Asien ausdehnet.

Natürlich dieses Leiden, das hat Ödipus.
Natürlich ist’s darum.
Hat auch Herkules gelitten?
Wohl. Die Dioskuren in ihrer Freundschaft
haben die nicht Leiden auch getragen? Nämlich
wie Herkules mit Gott zu streiten, das ist Leiden.
Und die Unsterblichkeit im Neide dieses Lebens,
diese zu theilen, ist ein Leiden auch.
Doch das ist auch ein Leiden, wenn mit Sommerflecken ist bedeckt
ein Mensch,
mit manchen Flecken ganz überdeckt zu seyn! Das thut die schöne
Sonne:
nämlich die ziehet alles auf.
Die Jünglinge führt die Bahn sie mit Reizen ihrer Strahlen
wie mit Rosen.
Die Leiden scheinen so,
die Ödipus getragen,
als wie ein armer Mann klagt,
daß ihm etwas fehle.
Sohn Laios, armer Fremdling in Griechenland!
Leben ist Tod, und Tod ist auch ein Leben

(Quelle: http://www.hoelderlin.de/)

Tags: Christian Prigent, commentaire, Gedicht, Hölderlin, l'âme, prigent, Rike Bolte, Seele
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Karen Suender: Poetische Autokorrektur (4) zu Christian Prigent: l´âme – petit lever #2

20. Oktober 2014 Keine Kommentare Article

sich in guter gesellschaft

 

gerade habe absurd!
alles gute!

 

passt alles dabei problem auch
sehr dankbar
dir das pack
probieren perfekt

 

keine derzeit! keine derzeit! über-
sicht finden!

Tags: Christian Prigent, commentaire, Gedicht, Karen Suender, l'âme, Lettrétage, Lyrik, prigent, Seele
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Karen Suender: Poetische Autokorrektur (3) zu Christian Prigent: l´âme – petit lever #2

18. Oktober 2014 Keine Kommentare Article

….und weiter:

so ist gut gelaufen

 

geht heute abend!
auch gültig!

 

paar aus dem projekt auf
seiner der
direkt danach pflegen
problem persönlich

 

konnte der! konnte der! übri-
gens fünf

Tags: blau, Christian Prigent, commentaire, Karen Suender, l'âme, Lettrétage, prigent, Seele
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Performances

DI, 18.11. | Lettrétage
Ross Sutherland & Simone Kornappel

DO, 20.11. | Lettrétage
Vincent Message & Gerhild Steinbuch

DI, 25.11. | Lettrétage
Fiston Mwanza Mujila & Jörg Albrecht

DO, 27.11. | Lettrétage
Christian Prigent & Christian Filips & Aurélie Maurin

COMMENTS

  • Moritz bei Live-Blog zu Christian Prigent / lamentationen in lametta [zwei rd]
  • Stefan Mesch bei Live-Blog I (cvb) / Performance Fiston Mwanza Mujila
  • Konstantin Ames bei 18.11. Performance Ross Sutherland – Auftakt
  • stonch bei Fiston Mwanza: Be-pop dans une nuit de beuverie
  • Christian bei Christian Prigent: l’âme – tomber du jour #1

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