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mit dem, was nach dem letzten beitrag noch kam, konnte ich nichts anfangen. es dauert an. meine vermutung: ein versuch in geduld.
von Richard Duraj
Tag : nexus
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mit dem, was nach dem letzten beitrag noch kam, konnte ich nichts anfangen. es dauert an. meine vermutung: ein versuch in geduld.
von Richard Duraj
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was befindet sich im nebenraum? dort ist es, mir scheint, dunkel, dunkler als hier. es könnten sich menschen dort aufhalten, die, ohne uns aufzufallen, mithören, und wir wissen davon nichts. jetzt etwas, das amüsiert. kleinkindstimme per aufgezeichnetem interview zur ermordung dreier männer, was da am konzepten schon unterwegs sind. funktioniert und lockert. multimedia, querschläger, drei ablenkungen später findet sich reflektion. alles nur ein traum, glaube ich, ansatzweise suggeriert. ich bin mir nicht sicher, ich bin abgelenkt. fühlige musik. eine kurzgeschichte ohne deutsche übersetzung über einen arbeitslosen arbeitsuchenden, der sich auf ein bewerbungsgespräch vorbereitet, nun. ich höre gerne zu. fängt das schon um 19 uhr an und endet gegen 20 uhr, weil die schüler früher ins bett müssen?
von Richard Duraj
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ist nexus nicht ein roman von henry miller? ein roman? ich verbinde mit frankreich henry miller. oder andersrum. spielt nexus in frankreich? passt das? zumindest dieser nexus tut es. es wird fühliger, zeit für introspektive, für erklärungen, beobachtetes, kluge gedankengänge, denen vielleicht viele folgen. ich verbinde mit nexus star trek. die borg, diese kalten, persönlichkeitsfreien cyborgs. nexus, das ist deren zentrale, glaube ich. passt das? das ich und die anderen, erzählt, was passiert, da etwas passiert, weil er erschoss. was alles so per google an nexus zu finden ist. interessiert nicht. höre denis gerne zu. höre vincent gerne zu. die zuschauer/-hörer sehen wie menschen auf lesungen aus. immer die forderung nach was anderem als wasserglaslesung. ändert mal die modi und moden des publikums. guter sprachenmix
von Richard Duraj
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19:19: Die Lesung hat begonnen. Vincent liest, Gerhild und Thomas kommentieren: “Ich weiß überhaupt nicht mehr was stimmt, das geschriebene oder das gehörte”.
Das Performance-Prinzip ist reizüberflutend. Sind alle Zuschauer dem Französischen mächtig und beziehen das Gelesene auf die Drive-Kommentare? Bestimmt nicht. Was fängt man dann mit der Lesung in Kombination mit den Kommentaren an?
19:24: Die spontanen Kommentare haben doch etwas mit der Nexus Geschichte zu tun!? Thomas und Gerhild führen als Nexus im Drive-Dokument Selbstgespräche. Okay…
Also eine “écriture automatique“? Einfach drauf losschreiben. Ist ein Live-Blog nicht ungefähr dasselbe?
19:29: Was passiert die Lesung betreffend? Karen Suender liest.
19:34: Ich zwinge mich, der Lesung Aufmerksamkeit zu zollen. Aber jetzt gibt’s erst mal ein Musik.
19:38: Die Kommentare der Schüler und Schülerinnen werden miteinbezogen. Gerhild tippt die Übersetzung in das Drive-Dokument.
von Corinna von Bodisco
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jetzt wird’s toitsch. aufmerksamkeit gefällt, wenn sie von interessierten ausgeht. aber aufpassen bei aller zerstreutheit, wenn hier beamer, da beamer, die auf ablenkung angelegte formation, das kurzfristig auf dauer mitgeschreibsel. im text bringt jemand irgendwelche leute um und wird dann verurteilt, und äußerst sich dann larmoyant darüber. ist ja irre, wie irre irre ist aus der perspektive. in einer auseinandersetzung mit dem roboterhaften blick. sehr gerichtig. lebenslänglichkeiten, dann für immer in eine graue welt, wie man so sagt. was ist im nebenraum? was ist im nebenraum? was ist im nebenraum. es schleichen um uns rum diverse fotografen, da muss sogar einer zurücksetzen, um den anderen vorbeizulassen. der tisch in der mitte besteht aus plastikflaschen und laptops. wieder musik. das gibt dem personal auf den plätzen zeit zum [hier später ein verb einfügen]. ein eigenes lankabel.
von Richard Duraj
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livestream of conscientiousness (geklaut). es geht losgelöst los bei dieser veranstaltung. in der mitte des raumes der goldene schnitt der beteiligten personen, die, die da perfomanz anbieten, knapp 60 minuten. forsche forschung, wie man so sagt, vorgehänge auf, später gewinnspiel. haikatzen, beine im überschlag bei zuschauern, nur was ist im nebenraum? intro, gefühlt schon outro. fakten auf ein nichts. und was so alles ein nexus sagt. und wie häufig ein nexus gesagt werden kann. musik wie musik, das grenzt an konzentriertheit, wenn sie abricht im lärm, dem französisch. irgendwas l’artikuliertes. the ministry of the mystery of misery. ist das nicht oder kenn ich das schon? alles ins auge per beam.
von Richard Duraj
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“Das Nexus-Labor erzählt die Geschichte weiter. Und den Raum, in dem sich diese Geschichte befindet.”
18:52: Ich musste auf einen anderen Laptop umsteigen. Richard und ich teilen uns ein LAN-Kabel. Internet, lass’ uns nicht im Stich.
18:55: links und rechts des Raumes zwei Beamerprojektionen. Zwei Google Drive Dokumente (ein und dasselbe. Ist ja Sinn der Sache) mit dem Namen “Nexus”
19:04: Die Performance hat noch nicht angefangen, die Teilnehmer unterhalten sich aber schon im Dokument “Nexus”. “Sollen wir eigentlich erklären, was wir hier machen?” Wäre nett, denke ich.
19:07: Richard hat schon den ersten Post hochgeladen. Aus der Box neben mir tönt lighte Musik. Die Mitwirkenden sitzen um einen Tisch in der Mitte. Gerhild Steinbuch und Thomas Köck vor zwei Laptops.
19:10: Begrüßung, Hinweis auf das Programmheft und den QR-Code. Gerhild und Thomas unterhalten sich ohne Unterlass über das Drive Dokument
19:11: Das Nexus Labor dauert 60 Minuten (Denis Abrahams).
19:13: Wir Zuschauer sind als Laboranten und Laborantinnen gefragt. Wir sollen eingreifen, zupacken, Regeln brechen. Aha… Ein Mitmach-Labor also?
19:14: “Nexustisch”, schreibt Thomas. Nice! Gerhilde informiert uns über Drive, dass sie nebenbei einen Kurzfilm dreht.
von Corinna von Bodisco
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Heute findet der zweite Leseabend des ¿Comment! statt, Lesen ist Schreiben ist Lesen, so wurde mir gesagt, kuratiert von Gerhild Steinbuch, eine Performance von und mit Vincent Message, der, in der Sprache des diesjährigen Nobelpreisträgers schreibt, in einer Sprache, derer ich nicht mächtig bin, weil ich zu Schulzeiten nicht mehr wagte, als ich musste, was also Französisch nicht mit einschloss, in einer Sprache also, aus der man etwas machen kann. Sodass wir gespannt sein dürfen. Beteiligt sind einige, Denis Abrahams, Nadine Finsterbusch, Thomas Köck, Karen Suender, Gerhild Steinbuch, Valentin Tritschler.
Details hier nachzulesen. Das kuratorische Statement von Gerhild Steinbuch wiederum hier.
Da ich mich als Lyriker verstehe, will ich hier auf dem Liveblog versuchen, einzelne Elemente, wie sie mir begegnen, adäquat und demgemäß zu verarbeiten. Ich hoffe, ich komme hinterher.
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gerade weil bloß. gebunden, begrenzt, verurteilt. aber
wo beginnt die welt als figur, als straße im aufein-
andertreffen, als auswahl, als immanenz eines ichs,
von Richard Duraj
als meistens unmittelbar im übertrag, das verhältnis
persönlich, ein mann, drei menschen, trägt der zwang
einer zurechnung unzureichend, wankt, was schafft,
und das bewirkt, begreift, setzt fest, was feststeht. und
überhaupt, wo hört sie auf als schuss, gefühl, als fest,
als konstruktion, auf sich, wirklich, wo hört sie auf
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Jedenfalls steht fest: Papier ist geduldig. Nein, Papier ist gefährlich. Man weiß nie, in welche Hände es gerät, gute oder schlechte.
Herzlich willkommen zum Nexus-Labor!
Nexus, das ist die Hauptfigur in Vincent Messages Debütroman „Les Veilleurs”, ein Nachtwächter, der eines schönen Morgens auf die Straße geht, drei Personen erschießt und sich anschließend auf den Leichen schlafen legt. Nexus ist aber vor allem eines: ein Träumer. Mehr noch: eine Geschichte, die sich selbst erzählt und dadurch erst fest wird. Das Nexus-Labor erzählt die Geschichte weiter. Und den Raum, in dem sich diese Geschichte befindet.
– Kuratiert von Gerhild Steinbuch –
Donnerstag, 20. November 2014, 19:00 Uhr, Eintritt frei
von und mit: Vincent Message
sowie
Denis Abrahams (voice)
Nadine Finsterbusch (voice&music)
Thomas Köck (beamer)
Karen Suender (voice)
Gerhild Steinbuch (beamer)
Valentin Tritschler (sound)
von Martina Koesling
https://www.youtube.com/watch?v=sgEcDyE5Kj8&feature=youtu.be
Der rätselhafte Nexus – ein Android?
Informationen zum Buch “Träumen Androiden von elektrischen Schafen?”
Comparaison entre ANS et les gardes
« Je ne peux pas me parler à voix haute pour rompre le silence: ils entendraient chaque mot. Au début, je me suis dit que j’allais écrire et cacher le papier avec le plat de la main. En fait je n’ai pas confiance : cinq doigts c’est un rempart insuffisant contre l’envahisseur. Et puis le papier est dangereux : on ne sait pas dans quelles mains il tombe – on ne peut pas contrôler si c’est bonnes ou mauvaises. »
Quand je lise ce texte, je réfléchis à ANS. On peut une comparaison entre le texte et l’agence national sécurité aux Etats Unis : ANS (NSA). Je sais que un peu absurde mais je peux voir une comparaison entre les deux. Nexus décrit qu’il ne peut pas « parler à voix haute pour rompre le silence : ils entendraient chaque mot. » il y avait u grand scandale en Etats Unis en 2013 à cause d’un personne, il s’appelle Edward Snowden. Il découvrait le secret des Etat Unis. « ils » peuvent être ANS. ANS intercepter les mobiles des américains, il peut lise chaque email et chaque texte message. ANS a accès sur toute texte messages et les e-mails des américains. Ton texte messages intime ferait lire d’une personne anonym toute les temps. Je comprends qu’ils ont peur quelque ses pays. je fais pouvoir verrais des ANS. Je trouve qui est très bizarre et dérangeant! Je sais que je suis « eine Nadel im Heuhaufen » tout de même je trouve que très dérangeant. Dans le meilleur de Nexus, Nexus a peur que les gardes peuvent lise sa idées sur le papier. Toute il écrivait pouvoir avoir besoin contre lui. Ca exacte situation aux Etats Unis. Si on écrire quelque chose bizarre on peut verdächtigt werden. « j’allais écrire et cacher les papier avec le plat de la main. En fair je n’ai pas confiance : cinq doigts c’est un rempart insuffisant contre l’envahisseur. » (L..) Sa main n’est pas suffisant pour cacher son idées. Quand sa propre corps n’est pas suffisant pour cacher un papier, puis notre monde a une grande problème! Les doigts peuvent être un mur mais le mur n’est pas suffisant pour cacher le papier.
von asca
Nexus est un prisonnier mais il est un personne avec les droits comme des autres personne. Il a le droit pour expresse son idées sans qn critize son idées. C’est une démocratie . Ils ne se correspondes pas avec les lois de France: Liberté, Egalite, Fraternite ….
von sourire_en_personne
Jakob denkt die Geschichte weiter.
von Karen Suender
Reaktion auf: http://comment.lettretage.de/karen-suender-mit-verkuemmertem-hirn-ist-nicht-gut-fantasieren-nexus-findet-antworten-im-esoterik-forum/
Ein Abend im Nexus-Labor / nachwort zum live-blog rd.
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Mein Live-Blog aus dem Nexus, hier nachzulesen:
intro / erste eindrücke / zweite eindrücke. / dritte eindrücke.. / vierte eindrücke… / outro
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Ich kann nicht verhindern, und das auch ganz und unbeschönigt aus Nostalgie, die Schüler, die an dem Projekt „¿Comment! Lesen ist Schreiben ist Lesen“ beteiligt sind, sich beteiligen, ein wenig bis vielleicht sehr zu beneiden, erinnerten ich und die Lesungsvorbereitungen mich gestern kurz vor Beginn der Veranstaltung doch daran, wie es für mich war in dem Alter, außerhalb der üblichen Lehrstoffe mit dem kreativeren Umgang mit Literatur in Berührung zu kommen, was alles noch neu und nicht gewusst und nie bedacht war, also der Grad an verändernder Bereicherung, wenn man nur etwas an Literatur interessiert ist. Ob die Schüler, die gestern da waren, in einem Jahrzehnt ähnlich über dieses Projekt und den gestrigen Abend urteilen, mir unmöglich, dies zu prophezeien.
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Der vordere Raum der Lettrétage war, als sie anfingen, voll, meist junge Gesichter, die übliche Anordnung der Sitzreihen vs. Lesebühne dabei aufgebrochen, die an der Performance Beteiligten in der Mitte, Laptops, bereites Wasser in Flaschen auf den Tischen, zwei Beamer, die an jeweilige Wände vor allem Ad-hoc-Texte und, unter anderem, Suchen im Internet projizierten, wir Publikum drumrum. Bilder vom Abend werden das bestätigen. Soviel dazu.
Es ist schwer, aufmerksam einer Lesung zu folgen und gleichzeitig mitzuschreiben, dies per Blog dann ins Netz zu stellen, um dann weiterzuschreiben und doch irgendwie aufzupassen, besonders, wenn die Lesung selbst darauf angelegt ist, die Aufmerksamkeit zu teilen, das Augen- wie Ohrenmerk zu streuen, den Zuhörer und Mitleser mal hierhin, mal dorthin zu lenken, ohne Prioritäten festzulegen. So lasen der Autor und Andere Auszüge aus dem Roman, mit besonderem Fokus auf Nexus, dem Mörder dieses Krimis, bei welchem der Täter für alle von Anfang an feststeht, während Gerhild Steinbuch und Thomas Köck auf ihren Laptops schrieben, meist eine Art Dialog, was dann per Beamer an Wänden jeweils mitzulesen war, mal spontan, mal überlegt, gelegentlich amüsant, als Reaktion auf das Gelesene, auch die Musik zwischendurch, auf das Publikum und seine Reaktion auf das Gehörte, das Geschriebene, in ihren Stream ständige Feeds zurück an die Sender, sie selbst, das Publikum etc. Lesungen ist grundsätzlich schwierig zu folgen, so meine Erfahrung, weil mal des öfteren an einem Gedanken, an einer Formulierung hängen bleibt; hier wurde es, und das meine ich nicht negativ, manchmal verunmöglicht. Ich bin mir nicht sicher, ob dadurch das Gesamte in den Vordergrund rückt, oder das einzelne Element, dem man grade folgen kann, vielleicht auch das Verhältnis des Ganzen zum Einzelnen. So wird aber, und das steht für mich fest, die Erfahrung individueller als sonst, weil man nicht gemeinsam nur einer Sache folgt.
Eine ambientige Musikperformance von Nadine Finsterbusch, die in etwa das letzte Drittel oder Viertel der Lesung bildete, leitete dann, auch durch ihren Kontrast zum Vorhergehenden, in den Rest des Abend über.
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Der Roman als Versuchsanordnung, der Mord an drei Menschen durch den Nachtwächter Nexus als Bunsenbrenner, der die nötige Aktivierungsenergie an die Gesellschaft abgibt, um die Handlung und somit Veränderung und mögliche Reflektion auszulösen. Dies nahm ich mit, und finde es durchaus interessant. Was mich aber störte, mir zumindest die Sache etwas madig machte, ist (unter Vorbehalt, da ich den Roman nicht gelesen habe, nur von dem, was der Abend bot, ausgehen), was Vincent Message während der Gesprächsrunde nach der Lesung auf die Frage, welchen Stellenwert die Ursachen für diese Tat im Roman hätten, antwortete. Und zwar, dass am Ende dieses recht dicken Romans die Ursachen durchaus geklärt würden, die Suche nach ihnen im Verlauf der Geschichte wichtig seien, was, so vermute ich, dem Genre des Krimis gemäß erscheinen muss. Nexus ist aber wahnsinnig, oder wird für wahnsinnig gehalten, und doch zu lebenslänglicher Haft verurteilt, der Mord selbst, wie er einem begegnet, auch eine Wahnsinnstat, ganz in der Tradition anderer Erzählungen in der französischen Literatur, wie der Autor ausführte, Geschichten, in denen ein Mensch, der mit einer Waffe auf der Straße spontan Leute umbringt oder umbringen möchte. Der Schrecken des Ganzen, so scheint mir, rührt auch daher, dass so ein Akt keine Ursachen hat, zumindest keine, die der Tat je angemessen gewichtig sein können, der Wahnsinn als dauerhaftes Unverständnis in den Außenstehenden. Eine Auflösung, die kommt mir wie der Bannveruch dieses am Ende doch nachvollziehbaren Schreckens vor, und somit, in so einer Versuchsanordnung, seiner Negierung gleich, da, wenn man nur die Ursachen kennt, sie beseitigt, die Tat beim nächsten Mal verhindert werden kann, alles gut wird.
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von Richard Duraj