Foto: (c) gezett.de

 

19:42: In Nexus’ Geschichte geht es doch um eine schwerwiegende Tat: Mord. Und zwar um einen sehr surrealen Mord. Das kommt bei mir gerade überhaupt nicht an. Denis Abrahams liest den Text eigentlich ganz amusant. Es kann aber auch sein, dass mich die witzigen Kommentare nach wie vor irritieren. Dass ich auf die Sprache, die Übersetzung, die Stimmen gar nicht achten kann.

 

19:52: Sollte das Publikum nicht miteinbezogen werden? Das hat jetzt keine Rolle mehr gespielt.

 

19:53: “Je tombe et je n’arrête pas à tomber.”

 

19:54: Oh, ein eingespieltes Interview. Interessant. Die aufgenommene Kinderstimme gibt Antworten darauf, warum Nexus drei Menschen getötet hat. “Vielleicht hat der Mann zu viel Alkohol getrunken.”, “Vielleicht kauft er sich ein paar Bodyguards. Weil die können ja dann dem Gericht sagen, dass sie ihn rauslassen sollen.”

 

19:56: Karen liest Schüler-Kommentare. Die haben sich auch total Gedanken gemacht.

 

19:58: Gerhild googelt “Einbildung von Menschen”. Danach Musik von Morrissey.

 

20:00: Vincent liest aus seinem neuen Text. Gerhild scrollt in den Kommentaren zu Vincents’ Text “Die Wächter”.

 

20:04: Karen liest: Nexus hat einen imaginären Freund, der in seinem Kopf lebt. Thomas fordert die Zuschauer per Drive-Dokument auf, das “google-translate” und den Text auf Französisch zu lesen. Linke Seite, rechte Seite. Lacher im Publikum.

 

20:06: Drive Dokument: Foto eines Drachens aus einem Puppenspiel. “Nexus, das sind wir”. Gegoogeltes Foto einer Katze (oder war es doch ein Foto eines Kommentars zum Text?)

 

20:10: Nadine Finsterbusch macht eine Soundcollage. Stimmen: verfremdete, fast extraterrestrisch wirkende Stimmen (Kommentar im Goole docs: “Nexus hört sich lateinische Liebeslieder an”). Es geht um das Gold in „Les Veilleurs”.

 

20:18: Ich muss den Beitrag posten. Der geliehene Laptop hat kaum noch Saft.

Fazit: Reizüberflutung, Google, Google, Google, Soundart, Klangerlebnis, Publikumsinteraktion (die noch viel weiter hätte gehen können…), omnipräsente Fotografen.

 

von Corinna von Bodisco