George_grosz-the_eclipse_of_the_sun

 

 

Als Nachtwächter bewegte sich Nexus abseits der Gesellschaft. Wachte wenn andere ruhten und schlief als andere erwachten und tat dies um sich ihnen zu entziehen.

Musike

 

 

Die Vorstellung des Lesers wird angesprochen („Baut im Kopf…“) – er soll dieses dreiunddreißig Etagen hohes Gebäude errichten. Nur passt meine Vorstellung nicht mit der mir hier dann doch vorgegebenen zusammen.

Nexus sieht sich selbst nicht für die Arbeit im Vordergrund gemacht, neben den schönen Pflanzen. Es tut mir mal wieder leid, aber die Passage ist recht atmosphärisch, passt aber wieder so ins Bild… das irgendwie zu bruchlos erscheint. Ist es nicht, platt behauptet, doch meist der Mensch im Hintergrund der dann andere umbringt? Nexus im Schatten, Nexus der keine Sonne abbekommt, der im Fahrstuhl nicht smalltalken kann… ja: Nexus halt. Wir kennen ihn nun leider schon. Trotzdem, schön erzählt, könnte ich wohl nicht. Ein so gutes Bild, dass  mir noch einige Songs mehr dazu einfallen würden und mir Nexus dann leid tut. Soll er mir ja auch, denn so wird Nexus sympathisch, auch wenn er auf der Straße einen Turm Leichen errichtet. Und nachdem dieses Bild der Stadt gezeichnet wird, verwundert der Leichenturm auch niemanden mehr. Das ist das Problem mit Textausschnitten – nein, das vollständige Buch habe ich nicht gelesen: Ich schätze, die Handlung würde sich interessanter aufbauen.

Daher die Frage, die mich ständig beschäftigt: Wenn dich die Fakten auf ein Nichts reduzieren – und das verkümmerte Gehirn nach innen abdriftet –, solltest du dann nicht an die Fantasie übergeben? Aber welche von den Fantasien, die die Menschen aufrechterhalten, nimmt man? Und welche meidet man besser, weil sie einen schädlichen Einfluss haben und uns blind für das machen, was leben heißt? Von allen Fragen, die ich mir ausdenken kann, ist diese meiner Meinung nach die wichtigste.

Aber bei dieser Textstelle – Ha! Da denken wir uns bzw. ich: Oh er driftet in die Fantasie ab!; Oh er erzählt ja auch irgendwie!; Oh, hey – vielleicht erzählt der Typ auch nur eine Geschichte die nicht stimmt!? Um über das Thema „Glaubwürdigkeit fiktiver Texte“ berichten zu können, braucht man ja nun auch kein Germanistikstudium mehr. Ob er nun seine Fantasien ausgelebt hat oder nicht. Er erzählt sie. Auch wenn er sein Motiv klar konturiert, begründet er zuerst einmal lediglich das seiner Fantasie. Witzig, dass der Erzähler bei mir nochmals auf der Anklagebank landet… Armer Nexus.

 

 

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