[deutsche Übersetzung: weiter unten]
Ils restèrent quelques minutes sans s’adresser la parole. C’était faire preuve de courage que d’essayer un dialogue dans ce tohu-bohu créé par une musique défroquée, les huées des touristes et autres parvenus qui s’identifiaient à l’atmosphère, s’extasiant, se trémoussant, susurrant, chialant et sortant de l’argent qu’ils lançaient en direction des musiciens. « Fais-moi un gros câlin… », « Vous avez l’heure », «je te donne mon corps, enchaîne-moi, fais de moi ton esclave, ta marchandise, ta chasse gardée…» Ce qui alimentait la ferveur de l’orchestre et par conséquent le lynchage de cette belle mélodie… Dans les labyrinthes de la Ville-Pays, on n’écoute pas le jazz pour renifler l’odeur des cannes à sucre ou retrouver la conscience nègre ou savourer la beauté des notes : on écoute le jazz parce qu’il faut écouter du jazz quand on dort sur des billets de banque, qu’on livre quotidiennement sa marchandise, qu’on s’occupe d’une usine d’extraction, qu’on est cousin du Général dissident, qu’on entretient une petite maîtresse qui vous cloue au lit dans des vapes impossibles. Le jazz est un signe de noblesse, c’est la musique des riches et des nouveaux riches, de ceux qui construisent ce beau monde cassé. Ces gens-là n’écoutent pas la rumba qu’ils trouvent sale, primitive et impropre à l’oreille. Entre la rumba et le jazz c’est l’océan, disent-ils. On n’écoute pas le jazz comme on se plongerait dans une rumba à la sauce zaïroise. Le jazz est avant tout un terrain abrupt, une falaise qu’on ne peut gravir que si on possède une idée sur ses origines, son développement, ses grandes figures… Le jazz n’est plus l’histoire des nègres. Il n’y a que les touristes et ceux qui apprivoisent la monnaie pour connaître le soubassement de cette musique. C’est la seule identification à une certaine bourgeoise, la bourgeoisie de la dernière heure. Par conséquent, lorsque les musiciens jazzent, tout le Tram 83 quitte sa maladie du sommeil. Au moindre saxophone, le grand déguisement. Les creuseurs et les étudiants épousent les manières des touristes. Ils regardent, sourient, soulèvent le verre-à-bière, marchent, ouvrent la piste, hèlent les serveuses et les aides-serveuses à la manière des touristes, prennent l’allure altière des samouraïs, la gestuelle d’un maharadjah, l’assurance du Dalaï-Lama. Les poulettes, les serveuses et les aides-serveuses ne se laissent pas subjuguer. Sourire de la reine d’Angleterre, elles miment des impératrices imaginaires. Le jazz est le seul levier dont se sert toute la racaille du Tram 83 pour changer de classe sociale comme on changerait de métro.
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-Moi, vous, l’amour, c’est moi, faites-moi l’amour, toi et moi, l’amour-faire…
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Les deux compagnons se regardaient sans mot dire. Lucien s’étonnait de la lenteur bureaucratique du service. Requiem détenait le mot de passe, le code de la route, la pièce jointe, l’énigme. Les serveuses et les aides-serveuses, pour se donner de l’importance, traînaient les pieds, boudaient et agaçaient la clientèle.
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-Vous avez l’heure, insistaient debout d’autres jeunes femmes, à la rescousse des deux premières, poitrines proéminentes, aptes aux séances de massage, aux câlins et autres ingrédients de nuit.
Un couple authentique, postcolonial, s’assit à côté d’eux. L’homme, on lui aurait donné vingt ans, les mains fouillant le buste de sa conjointe, une dame de soixante-dix-huit ans, confirmait Requiem, qui récitait son bréviaire. « Tu as un sourire qui me déstabilise intensément, je t’aime le jour et la nuit, je t’aime le lundi, le mardi, le mercredi… » Il ne pouvait être qu’étudiant ou fonctionnaire dans une petite boîte en faillite. Dans ce territoire d’Afrique équatoriale, la jeunesse est un gaspillage. Les moins de trente-cinq ans sont potentiellement rancuniers, xénophobes, escrocs, bonimenteurs et capables d’user de n’importe quel stratagème, le jazz ou le mariage d’équilibre, pour se sortir de l’enfermement qu’est la misère.
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-Le phénomène de rééquilibrage, de correspondance et d’intégration corporelle se rapporte aux deux instances, poursuivit Requiem, entre deux clopes. J’ai dirigé pendant quelques six mois une agence qui facilitait les rencontres entre jeunes hommes et femmes adultes, ou canetons et touristes.
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-Vous avez l’heure?
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-L’horloge de ton père…
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© Fiston Mwanza
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Eine Weile saßen sie schweigend da. Es war eine Mutprobe, ein Gespräch zu versuchen in diesem Tohuwabohu aus profanierter Musik, Buhrufen von Touristen und anderen Neureichen, die sich mit der Atmosphäre eins fühlten, sich berauschten, sich verrenkten, flüsterten, schrien und Geld rausholten, das sie den Musikern auf die Bühne warfen. „Willst du mich mal so richtig durchficken?”, „Können Sie mir sagen, wie spät es ist?”, „Nimm meinen Körper, fessle mich, mach mich zu deiner Sklavin, deiner Ware, deiner Beute…” Der Eifer des Orchesters wurde dadurch noch gesteigert und damit auch der Lynchmord an der schönen Melodie… In den Irrgärten von Stadt-Land hört man Jazz nicht, um den Duft von Zuckerrohr in der Nase zu verspüren oder um sein schwarzes Selbstbewusstsein wiederzufinden oder um die Schönheit der Töne auszukosten: Man hört Jazz, weil es sich so gehört, wenn man auf Geldscheinen schläft, täglich seine Ware ausliefert, einem Förderwerk vorsteht, Cousin des Dissidenten-Generals ist, sich eine kleine Geliebte hält, mit der man bis zur Besinnungslosigkeit vögelt. Jazz ist ein Zeichen von Noblesse, die Musik der Reichen und Neureichen, der Schöpfer dieser schönen kaputten Welt. Solche Leute hören keine Rumba, weil sie die schmutzig, primitiv und misstönend finden. Zwischen Jazz und Rumba liegt ein Ozean, sagen sie. Jazz hört man nicht wie eine Rumba an zairischer Soße, in die man sich kopfüber hineinstürzt. Vor allen Dingen ist Jazz ein abschüssiges Terrain, eine Felswand, die nur erklimmen kann, wer sein Ursprünge, seine Geschichte, seine wichtigsten Vertreter kennt… Jazz ist längst nicht mehr Sache der Neger. Nur Touristen und jene, die mit Geld umgehen können, verstehen noch die Grundlagen dieser Musik.
Er ist das einzige Erkennungszeichen einer gewissen Bourgeoisie, der allerneuesten Bourgeoisie. Das heißt, wenn die Musiker Jazz spielen, erwacht das ganze Tram 83 aus seiner Schlafkrankheit. Ein Saxophon und schon beginnt die Maskerade. Die Minenarbeiter und Studenten imitieren das Benehmen der Touristen. Sie gucken, lächeln, erheben die Biergläser, laufen herum, eröffnen den Tanz, winken die Kellnerinnen und Hilfskellnerinnen heran, so wie Touristen das machen, stellen das stolze Auftreten von Samurais, die Gestik eines Maharadscha, das Selbstbewusstsein des Dalai Lama zur Schau. Die Schätzchen, die Kellnerinnen und Hilfskellnerinnen lassen sich nicht fesseln. Mit dem Lächeln einer Königin von England mimen sie erfundene Kaiserinnen. Jazz ist der Hebel, dessen sich der ganze Abschaum des Tram 83 bedient, um die Gesellschaftsschicht zu wechseln wie die U-Bahn.
„Ich, Sie, die Liebe bin ich, machen Sie Liebe mit mir, du und ich, Liebe machen…”
Die beiden Freunde schauten sich wortlos an. Lucien wunderte sich über die bürokratische Langsamkeit der Bedienung. Requiem hütete das Kennwort, die Verkehrsregeln, den Anhang, das Rätsel. Die Kellnerinnen und Hilfskellnerinnen ließen sich Zeit, übergingen und verärgerten die Kunden, um sich wichtig zu machen.
„Können Sie mir sagen, wie spät es ist?”, insistierten noch mehr junge Frauen, die den ersten beiden zur Hilfe kamen, mit imposanten Vorbauten, perfekt geeignet für eine erotische Massage, einen Bums oder andere nächtliche Programmpunkte.
Ein authentisches postkoloniales Pärchen nahm neben ihnen Platz. Der Mann, der so um die zwanzig sein musste, befummelte die Brüste seiner Gattin, einer achtundsiebzigjährigen Dame, wie Requiem betonte, der dabei war, sein Brevier herunterzubeten.
„Dein Lächeln macht mich schwach, ich liebe dich am Tag und in der Nacht, ich liebe dich am Montag, am Dienstag, am Mittwoch…” Das konnte nur ein Student oder ein Funktionär eines kleinen bankrotten Ladens sein. In diesem Teil von Äquatorialafrika ist Jugend reine Verschwendung. Alle unter 35 sind potentielle Krummnehmer, Xenophobe, Betrüger und Aufschneider, und ihnen ist jedes Mittel recht, ob Jazz oder Vernunftehe, um aus dem Gefängnis des Elends auszubrechen.
„Das Phänomen der Kompensation, Übereinstimmung und körperlichen Vereinbarkeit hängt von beiden Instanzen ab”, führte Requiem zwischen zwei Zigaretten weiter aus. „Ich habe etwa sechs Monate lang ein Institut geleitet, das Treffen zwischen jungen Männern und älteren Frauen, oder Küken und Touristen, arrangierte.”
„Können Sie mir sagen, wie spät es ist?”
„Spät, doch nicht zu spät…”
© Deutsche Übersetzung: Katharina Meyer; Lektorat: Gernot Krämer
Uhhh, das böse N-Wort … Was sagt uns das? Das Wort im deutschen Text zu rezesieren, wäre so etwas wie Zensur gewesen. Einem gebürtigen “weißen” Europäer würde man Rassismus und Diskriminierung vorwerfen. Aber vom Autor, der selbst dunkler Hautfarbe ist, im Kongo geboren wurde und in Österreich lebt?! Provokation und angestaute Aggression? Oder: mit-der-Nase-drauf-stoßen – so behandelt, sprecht ihr mit uns und schreibt darüber? Oder: mir-ist-alles-scheiß-egal – ich schreibe bewusst, was und wie ich möchte und achte nicht darauf, dass dieses Wort anders konnotiert ist und für manche Menschen eine Beleidigung ist?
Erinnert mich an den Dänen Yahya Hassan (geb. 1995!), der in diesem Frühjahr für Aufsehen bei der Leipziger Buchmesse gesorgt hat und jetzt Personenschutz hat, weil er Morddrohungen bekommen hat.
http://www.youtube.com/watch?v=Y2xglUhCxZc